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 Sturzprophylaxe * Erinnerung an Vera * Auch der halbe Mond ist schön

                 

  Kindliche Existenzangst  * Kinderparadies * Missgunst einer Lehrerin

                        

        Geschwisterliebe  *  Das sechste Gebot *  Die improvisierte Tragödie

 

    Das kleine Wunder *  Der geizige Milchmann * Der tiefe Eindruck  

 

  Wachen und Traum  * Assoziationen 

 

 Am Klosterplatz

                      

               

                                                    

        

 

                                                      

                                                                                                                                                    

                                                                                                                                     

                                                                                                                                                                

 

 

 

 

 

 

 

Sturzprophylaxe

 

 

Nach ihrem 80. Geburtstag ist es zum ersten Mal passiert, dass Monika gestürzt ist. Über einen Stein gestolpert? Ausgerutscht? Nein, einfach so, sie ist einfach so hingefallen. Weil die Gelenke nicht das machen wollten, was sich der Kopf ausgedacht hat.

 

„Jetzt ist es an der Zeit, etwas dagegen zu tun“,

 

dachte sie und meldete sich im Seniorenheim, einige Straßen von ihrer Wohnung entfernt, für eine Gymnastik an, die als Sturz-Prophylaxe angeboten wird.

 

Sie schwingt sich auf ihr Fahrrad und fährt dorthin. Am Ziel angekommen, geschieht das Unglück. Beim absteigen bleibt sie mit der Jacke am Sattel hängen und stürzt. Doch da ist gleich ein freundlicher älterer Herr zur Stelle, der ihr wieder auf die Beine hilft. „Noch mal Glück gehabt“, meint sie und atmet erleichtert auf. Aber bevor sie sich bei ihm bedanken kann, ist der liebenswürdige „Helfer in der Not“, samt ihrer Handtasche verschwunden.

 

***

 

 

Erinnerung an Vera

oder

Die Suche nach dem Selbst:

 

 

Nach der Trennung von ihrem Partner blieb Vera allein. Sie war viel auf Reisen, lernte viele Städte und Menschen kennen.

„Die interessanteste Entdeckungsreise ist die Reise nach innen“, meinte sie, „ich entdeckte mich selbst, und zwar so, wie ich mich zuvor nie gekannt habe.

Wie soll mich ein anderer kennen und verstehen, wenn ich mich selbst nicht kenne? Also machte ich mich auf nach dem unbekannten Wesen, das tief innen in mir schlummert“.

 

Vera machte einen harmonischen und ausgeglichenen Eindruck auf mich. Sie sprach leise, versonnen, fast wie zu sich selbst:

„Du bist allein - überall allein – an allen Orten allein. Nie sieht dich ein anderer so, wie du wirklich bist. Du bist im Grunde immer allein, an allen Orten allein.

Aber jeder Ort hat seine Farbe, seinen Duft, seine eigene Stimmung und seine ganz individuelle Einsamkeit. So bist auch du eine andere. Entdeckst dich an jedem Ort neu. Manchmal bist du dir fremd an fremden Plätzen.

Oder eine unbekannte Seite deines Wesens wird dir plötzlich bewusst. Bleibt in deinen Gedanken haften, Bereichert dein Bewusstsein:

 

                   Auch das Vergangene erscheint in neuem Licht, je nach dem

                   Standpunkt, von dem aus du die Vergangenheit betrachtest.

                   Du entdeckst eine Fülle lebendiger Möglichkeiten in dir.

                   Das Leben ist viel zu kurz um all das, was in dir ist zu leben.

 

„Vielleicht brauche ich gar nicht alles zu erleben“, fuhr Vera nach einer Weile fort, „ich hab´ ja alle Möglichkeiten in mir. Man muss sie nur zu Ende denken. Fiktiv erleben. Wir sind schließlich nicht nur Materie.

Ob innen oder außen? Wo liegt da der Unterschied?

Die Intensität der Vorstellung ist´s, die uns erlebnisfähig macht. Sie entscheidet, ob wir glücklich oder unglücklich sind.“

 

 

Ich habe Vera nie mehr getroffen. Aber ihre Worte sind in mir lebendig geblieben.

 

 

***

 

Auch der halbe Mond ist schön

 

Biographische Notizen eines unvollkommenen Lebens

Kindheitserinnerungen

 

(überarbeitete Fassung)

 

 

„Seht ihr den Mond dort stehen?

Er ist nur halb zu sehen.

Und ist doch rund und schön!

So sind wohl manche Sachen,

die wir getrost belachen,

weil unsre Augen sie nicht sehn.“

                                                                                                                           Text:            Matthias Claudius

 

 

Die Sehnsucht nach Vollkommenheit war in mir seit ich denken kann. Und da das Vollkommene selten gelingt, suchte ich Trost bei einem alten Freund und Lehrer, der mir versicherte: „Auch der halbe Mond ist schön.“

 

„Das Leben, ist ein Traum“  dachte ich in jungen Jahren.

Grillparzers Schauspieltitel „Das Leben, ein Traum“ entsprach ganz meinen Erwartungen.

Heute würde ich ihn korrigieren, diesen Titel: „Das Leben, ein Fragment“. 

Oder ist es nur unsere Erinnerung, die lückenhaft ist?  

Oder unsere mangelhafte Erkenntnis des Geschehens?  Wie es Matthias Claudius in seinen Versen andeutet?

 

Neulich fand ich ein Foto, das eine Schulklasse mit Sextanerinnen zeigt. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich mit dem kleinen Mädchen mit den dicken blonden Zöpfen identifizieren konnte. Meine Mitschülerinnen waren mir vertrauter.

Ich war mir selbst fremd geworden. Nicht so sehr die Empfindungen und Gefühle des kleinen Mädchens. Aber das äußere Erscheinungsbild. Mein Körper war mir fremd geworden.

  

***

 

 

Kindliche Existenzangst

 

 

Eine Erinnerung reicht in früheste Kindheit zurück:

Ich liege in meinem Bettchen, es ist dunkel.  Als der Morgen dämmert, entdecke ich, das Bett neben mir, das Bett meiner Mutter, ist leer. Ich habe  große Angst.

„Wenn man tot ist, wird man unsichtbar“, glaubte ich. 

 

Diese Erinnerung an die Existenzangst des kaum zwei Jahre alten Mädchens ist so gegenwärtig, als hätte ich sie gestern erlebt. Wie eine scharfe Momentaufnahme, die aus dem Nebel der Vergangenheit auftaucht.

 

****

 

 

Kinderparadies

 

Danach drängen sich  freundliche Erinnerungen auf an Weihnachts- und Geburtstagsfeiern, an Spaziergänge mit dem Vater, der uns Kinder gerne in ein „Wirtschäftle“, einlud.

Mein zwei Jahre jüngerer Bruder Hubert und ich, wir hatten immer Durst und Appetit. Und damals gab es so feine mürbe Butterstangen und Brezeln. Nie im ganzen Leben habe ich sie wieder gefunden, diese feinen Butterstangen mit Salz und Kümmel und die knusperigen Brezeln. Sie gehören in das verlorene Kinderparadies.

 

 

 

Dann kam der erste Schultag. Ein einschneidendes Erlebnis. In freudiger Erwartung saß ich in meiner Schulbank. ‚Ich strahle Zuversicht aus‘, meinte die freundliche Lehrerin und setzte ein ängstlich weinendes Mädchen neben mich.

 

Zum achten Geburtstag schenkten mir die Eltern ein Poesie- Album. Eine Schulfreundin kritzelte den Spruch hinein:

 

 

„Genieße still zufrieden

Den sonnig´ heiteren Tag,

Du weißt nicht, ob hienieden

ein gleicher kommen mag.“

 

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Missgunst einer Lehrerin

 

Aber die Schule war nicht immer lustig. Die gut behütete heile Kinderwelt bekam schnell ihre Risse. Ich erlebte, dass es auch Missgunst und Ungerechtigkeit in der Welt gibt. Und dass die Welt der Erwachsenen nicht immer „vorbildlich“ ist.

 

Es war im Schwimmunterricht. Ich konnte das kalte Wasser nicht vertragen, fing an zu frösteln, meine Hände und Füße waren nicht mehr durchblutet, die Lippen bläulich angelaufen.

Mit unverhohlenem Spott, kritisierte die Turnlehrerin die mühsamen Schwimmversuche des zitternden kleinen Mädchens. ‚Sie müsse mit meiner Mutter sprechen, wegen meiner untauglichen Sportlichkeit.‘

Meine Mutter maß diesem Gespräch nicht viel Bedeutung bei, sie wusste wie gelenkig ihre Tochter war und sie kannte die Turnlehrerin. Sie kommentierte diese Unterredung lediglich mit der Erklärung „Deine Turnlehrerin war eine Mitschülerin von mir.“

 Plötzlich begriff ich, die ehemalige Mitschülerin gönnte ihr die Tochter nicht.

 

Nach dieser schockierenden Verletzung durch „Ungerechtigkeit“, die mir von einer Erwachsenen zugefügt wurde, geschah etwas, was einen heilsamen Einfluss auf mein kindliches Gemüt ausübte.

Ein junger Priester, ein Nachbar unserer Familie, feierte seine Primiz in unserer Pfarrkirche. Für das kleine Mädchen war es, als würde sich der Himmel öffnen in eine viel bessere „Göttliche Welt“.

In mir wuchs eine Sehnsucht, die mich bis ins hohe Alter nicht verlassen hat.

 

„Hebe deine Augen“  Engelsterzett a. d. Oratorium „Elias“ von Mendelssohn

 

Sehr dominant ist die Erinnerung an meine erste kindliche Liebe.

 

„Brüderchen komm tanz mit mir…“ a.d. Oper „Hänsel u. Gretel“

 v. Humperdinck

 ***

 

Geschwisterliebe

 

 Meine erste kindliche Liebe galt meinem zwei Jahre jüngeren Bruder Hubert. Wir bekamen ein schönes Kinderzimmer, ich hatte mein Bettchen auf der rechten Seite, er auf der linken. Dazwischen stand ein kleiner Nachttisch. Mein Bruder hatte immer wieder neue Einfälle, wie unsere Abende vor dem Einschlafen zu kleinen Abenteuern mit Kissenschlachten und spannenden Erzählungen wurden. Das Licht wurde zeitig ausgemacht aber mein treuer Spielgefährte hatte in einem kleinen Trödlerladen ein Spielzeug, ein kleines Flugzeug erstanden, dessen Lämpchen gerade so viel Licht verbreitete, dass eine spannende Atmosphäre, uns in eine fantastische Welt zwischen wachen und träumen entführte. Und wir hatten unsere Geheimnisse.

 

Der Flieger wurde auf Pump gekauft und in Raten abgestottert, da das Taschengeld nicht ausreichte, ihn gleich ganz zu bezahlen. Der Krämer meinte: „Das komme ihm aber verdächtig vor.“ Ich hatte mir entsetzliche Sorgen gemacht, deshalb.

„Hoffentlich kommt mein Bruder nicht auf die schiefe Bahn“, wenn er nun „verdächtig“ geworden ist. 

„Das auf Pump kaufen“ war mir unheimlich. Ich war überhaupt viel vorsichtiger und ängstlicher, nicht so unternehmungslustig wie mein Bruder.

 

Der Trödler war übrigens ein Original, das aus einem Gemälde von Carl Spitzweg stammen könnte: eine stattliche Figur mit einem dicken Bauch, einem runden Kopf, auf dem sich spärlich rötlichbraune Haare sträubten, mit kleinen neugierigen Augen hinter einer randlosen Brille, die auf seiner dicken langen Knollennase notdürftig Halt fand.

 

Dieser kauzige Ladeninhaber hatte u.a. so wunderbare kleine Bälle, fast so groß wie Tennisbälle. Aber in unvergleichlich herrlichen Farben. 

Diese Zauberbälle wollten wir uns gegenseitig zum Geburtstag schenken. Das hatten wir an den Abenden besprochen und uns danach ganz fest versichert, die vorzeitig ausgeplauderten Geschenk Ideen wieder zu vergessen, damit es dann doch eine Überraschung werden kann.

Auf solche und ähnliche Weise wurden unsere kindlichen Probleme in den abendlichen Erzählstunden vor dem Einschlafen gelöst. 

  

Musik: Abendsegen a. d. Oper „Hänsel und Gretel“ 

 

***

 

Das sechste Gebot

 

In dieses Kinderparadies platzte wie eine Bombe, der eindringliche Rat einer Tante, die immer wieder damit anfing, dass es nicht gut wäre, wenn Buben und Mädchen zusammen im gleichen Zimmer schlafen. Wir waren erst 7 und 9 Jahre alt und  ich hatte keine Ahnung, warum das so sein soll.

Warum hat man Geschwister, wenn man dann doch alleine bleiben muss?

Eine verrückte Welt, in die man da hineingeboren wurde.

 

Diese Überzeugung verstärkte sich, als ich mit 9 Jahren Beichtunterricht bekam. Besonders unverständlich war das 6. Gebot, das sich wiederum in zahlreiche Einzelsünden gliederte. Man durfte weder sich selbst noch andere mit „Lust“ ansehen. Schon das „daran denken“, war Sünde.

Ich versuchte nun die Morgenwäsche mit halb geschlossenen Augen zu vollziehen. Beim Baden war das noch viel schwieriger und gelang selten. Auch hatte ich große Freude meinen Körper anzusehen. Und das war nun aus völlig unerklärlichen Gründen verboten. Um ja nichts falsch zu machen, hatte ich die ganze Sündenliste des 6. Gebotes auswendig gelernt, genauso wie sie im Beichtspiegel stand und habe alles, was ich nicht ganz verstanden habe, vorsorglich gebeichtet

 Diese Zeremonie wiederholte sich so lange, bis ein Beichtvater mein Sündenregister mit den Worten unterbrach „ob ich ihn auf den Arm nehmen wolle?“

 

***

 

 

Die improvisierte Tragödie

 

Eine gute Seite hatte der Beichtstuhl aber doch. Man konnte leicht Kontakt aufnehmen. So beendete ich meine Beichte bei dem freundlichen Kindervikar einmal mit den Worten:

 

„Bei uns zu Hause wird morgen eine Tragödie aufgeführt, zu der ich Sie gerne einladen möchte“

„Eine Tragödie?? fragte er zurück.

„Ja“, sagte ich.

 

„Lust“-Spiele waren mir nach den Erfahrungen mit dem Beichtspiegel zu riskant. Deshalb erfand ich nach eigenen Ideen ein Trauerspiel. Mein Vorbild war die Tragödin Eleonore Duse.

Nach vielen Sprech- und Kostümproben aus Mutters Kleiderschrank, kam diese Tragödie, unter Mitwirkung meines zwei Jahre jüngeren Bruders zur Aufführung.

 

Wieder war es die Tante, die das ganz unmöglich fand, einen   „geistlichen Herrn“ einzuladen. In den nur spärlich beleuchteten Korridor!

Der uns Kindern aber wie geschaffen für einen Zuschauerraum im Theater schien. Dieser Korridor mündete in einen zweiten kleinen Vorraum, der quer zum dunklen Gang verlief und seitlich durch ein kleines Fenster, ideale Lichtverhältnisse für unsere Bühne bot. Der Türrahmen, ohne Türe, der die beiden Räume trennte, wurde mit einem Vorhang versehen.

Und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das geladene Publikum. einschließlich des „geistlichen Herrn“ zwar nicht zu Tränen gerührt aber doch sehr amüsiert von unserer Vorstellung.   

 

Der jüngste Bruder saß ebenfalls unter den Zuschauern und kann sich heute noch daran erinnern.  

Als er dann, Jahre später das ehemalige Bertolds- Gymnasium besuchte. unterhielt er die ganze Familie mit irrsinnig komischen „Schulszenen á la Feuerzangenbowle“, in denen er das Figuren-Kabinett der originellsten Lehrer aufmarschieren ließ und „spielend“ karikierte. Schier unauslöschlich ist die Erinnerung an einen Pauker mit dem Spitznamen „Ätzer“. Seine schlechten Erfahrungen in seiner Ehe flossen in den Unterricht ein. So konnte er es nicht lassen, seine Schüler immer wieder eindringlich vor dem großen „Übel der Ehe“ zu warnen:

 

„Buben, heiratet nicht!“

 

Viel gefruchtet hat diese Warnung nicht, wie sich dann später herausstellte.

 

***

 

 

Das kleine Wunder

 

 Jene frühen Jahre der Kindheit und Jugend wurden überschattet von Kriegs- und Nachkriegszeit. Letztere behielten wir Kinder, meine zwei Brüder und ich als kalte „Hungerjahre“ in Erinnerung.

Im Winter, morgens das gefrorene Wasser in den Waschkrügen.

An den Fenstern phantastische Eisblumen. Der dampfende Atem aus unseren Mündern erinnerte mich an das Zitat aus dem Schöpfungsbericht der Bibel:

„Gott hauchte dem Menschen eine Seele ein.“

Und jetzt zieht uns die Kälte die Seele aus dem Leib, dachte ich. Mit klammen Händen versuchen wir die erloschene Glut im Ofen wieder anzufachen. Der Vorrat an Holz und Kohle reicht nicht aus, um die ganze Nacht die Kälte aus dem Raum zu verbannen. Unsere Finger und Zehen werden rot und schwellen an.  „Frostbeulen“, sagt der Arzt.

 

Dann Tagsüber das schaurige Krächzen der Raben. Auch wir haben Hunger. Aber wir schreien nicht. Lutschen heimlich an den Eiszapfen, die an den Fensterläden herunterhängen und in der Sonne wie Diamanten glitzern. lassen Schnee im Mund zergehen, hoffen, er könne den Hunger  ein wenig stillen.

Die kärglichen Brot– und Milchrationen, die auf Lebensmittelmarken zugeteilt wurden, ließen unsere hungrigen Mäuler nicht satt werden. Ab und zu mussten wir bei den Bauern in der Umgebung Brot und Kartoffeln „hamstern“, um die spärlichen Rationen etwas aufzubessern.

Meist bekamen wir nur Viehrüben. Geld hatte seinen Wert verloren. Wer keine Ware zum „Tausch“ anbieten konnte, wurde mit den Rüben abgespeist, die den Schweinen verfüttert wurden.

 

Bei diesen Hamstertouren traf man manchmal recht wunderliche Gestalten. Ich erinnere mich an eine hagere, abgehärmte Frau, die beharrlich von einem Bauernhof zum anderen zog und immer die gleiche Geschichte auftischte, nämlich, „dass ihr in der Nacht der „Heilige Antonius“ erschienen sei. Der habe mit resoluter Stimme befohlen:

 

„Dieser Frau muss geholfen werden!“  

 

Und ist es nicht ein kleines Wunder?

Das Herunterleiern ihrer Litanei blieb nicht erfolglos. Ich erlebte, wie eine Bäuerin, ohne eine Miene zu verziehen in den Keller hinunterstieg, wo die wöchentlich frisch gebackenen Brotlaibe in den Regalen gestapelt lagen, sie holte einen Laib, zeichnete mit dem Brotmesser ein  kleines Kreuz darauf und schnitt eine ansehnliche Scheibe ab und legte noch ein tüchtiges Stück von dem frisch geräucherten Speck dazu. Beides verschwand sogleich im Sack der Bettlerin.

 

Als ich ihr am Abend wieder begegnete, war ihr Bettelsack prall gefüllt

 

Musik: „Ach wir armen, armen Leute..“ a. Hänsel und Gretel

 

 

 ***

 

Der geizige Milchmann

 

Die Milch wurde damals vom Milchmann mit einem Hand-Leiterwagen ausgefahren. Er klingelte an den Haustüren und die Bewohner versammelten sich vor seinem kleinen Wagen, auf dem die großen Kannen standen. Die Milch wurde dann mit einer Schöpfkelle ausgeteilt. Der Milchmann hieß Metzger. Das gefiel uns Kindern und wir versäumten nicht, jedem, der uns besuchte zu erzählen, dass wir die Milch vom Metzger bekommen. Und das Fleisch kaufen wir beim Schneider.

 

Als die alten „Metzgers“, bescheidene und fleißige Leut´, gestorben waren, hatte ihr Sohn, ein großer kräftiger Mann, das Ausfahren der Milch übernommen. Schon bald danach hatte er festgestellt, dass das viel zu anstrengend für ihn sei.

So trafen sich die Nachbarn jeden Morgen in dem kleinen Milchladen. Herr Metzger fühlte sich als „Märtyrer der Arbeit“  Wie ein Volksredner stand er hinter der Theke und schilderte seinen Kunden in eindringlichen Worten, welch schweres Los ihn getroffen habe. Schier unmöglich sei es, tagtäglich die großen Kannen zu schleppen. An ein „Ausfahren“ sei gar nicht zu denken!

 

Ein Nachbar, Rechtsanwalt Haefelin, ein großer hagerer Mann begleitete mich auf diesen morgendlichen Spaziergängen ins „Milchlädele“. Auf dem Heimweg überholte er mich regelmäßig. Mit elastisch federnden Schritten schwenkte er sein gefülltes Kännchen wie eine Schaukel vor und zurück. Bei jedem Schwung schwappte etwas Milch auf den Boden. Ich, die hinter ihm her trottete, dachte „hoffentlich bringt er noch etwas von der kostbaren Flüssigkeit nach Hause.“

Hörte dann einmal wie Frau Haefelin, die ihm die Türe öffnete, bemerkte

„hat’s mal wieder knapp bemessen, der Milchmann-Metzger, dieser Geizkragen.“ 

 

***

 

Einkäufe bei den Fräuleins Baur

 

Nicht so unterhaltsam waren die Einkäufe im Lebensmittelgeschäft, das von den Schwestern namens Baur, geführt wurde. Die jüngere, von stattlicher Figur, mit rosig frischem Gesicht, machte einen vitalen lebensfrohen Eindruck. Die ältere, wesentlich kleiner und schlanker,  wirkte auf mich wie eine vertrocknete Pflanze.

Beiden gemeinsam war der langsame etwas „watschelnde“ Gang, der mich an Enten erinnerte. Und das Palaver den ganzen Tag. Wenn man es endlich geschafft hatte, in der langen Warte -Schlange nach vorne zu kommen, musste man noch mal Zeit investieren, um das nicht endenwollende Gerede anzuhören. Man war dann genauestens informiert, wer in der Verwandtschaft der Ladenbesitzerinnen wen geheiratet hat, wie viele Kinder geboren wurden, natürlich alle vielversprechende Talente. Das sah man den Kleinen schon im Kinderwagen an! Und dann die Krankheiten, die in der Familie und der Nachbarschaft der Schwestern Baur aufgetreten waren und wie sie behandelt wurden und dergleichen mehr...

 

Bei solchen Einkäufen in Begleitung meiner Mutter, reifte in mir der Entschluss, dass ich später auf keinen Fall mein Dasein als Hausfrau fristen will. Mit diesen langweiligen Einkäufen, das Kochen geht ja noch, aber  Betten machen, Wäsche waschen, Bügeln, Strümpfe stopfen und dergleichen. .. so dass keine Zeit für die schönen Dinge des Lebens bleibt, das Lesen, Musik hören, Musizieren, Theaterspielen, eintauchen in aufregende spannende Geschichten und sich identifizieren können mit den handelnden Personen. Das schien mir schon in Kindertagen der Inbegriff eines erfüllten Lebens zu sein.

 

Die Alternative „Tod aus Langeweile.“

 

 

***

 

 

Der tiefe Eindruck

 

 (überarbeitete Fassung)

                                

Als der greise Priester seinen 90. Geburtstag feierte, fragte man ihn, was ihn in seinem  langen Berufsleben am tiefsten beeindruckt hatte.  

 „Ich habe viele Kinder aus der Taufe gehoben, habe Ehebündnisse gesegnet und unzählige Tote in die ewige Ruhe begleitet. Glück und Leid so vieler Menschen habe ich aus nächster Nähe miterlebt. Das Schwerste aber war, die Traurigen zu trösten.“

Er erinnerte sich an den Fall einer Witwe, die untröstlich war, als sie ihren Partner verloren hatte. Und mehrmals versuchte, ihrem Mann in den Tod zu folgen.

„Einmal traf ich sie auf der Brücke. Stundenlang starrte sie in den reißenden Fluss: „Nicht so werdet ihr eurem Geliebten nahe sein, nicht so“, mahnte ich. 

„Wie denn sonst?“, fragte sie, „da er tot ist und ich lebe?“

 

Daraufhin besuchte ich sie oft und  sprach mit ihr über Tod und ewiges Leben.

Auch aus den Schriften des Sokrates zitierte ich:
„Niemand weiss, was der Tod ist, nicht einmal, ob er nicht für den Menschen das größte ist unter allen Gütern.“

Bevor ich sie verließ, versicherte ich ihr:

 „Die Toten kehren zurück.“

 

Eine Zeitlang hatte ich die Trauernde aus den Augen verloren. Die Jahre vergingen. Dann ganz plötzlich sah ich sie wieder. Sie war kaum wieder zu erkennen, als sie eines Sonntags nach der Messe auf  mich zukam und mit leiser  Stimme und einem fast glücklichen Lächeln, sagte:

„Monsignore, ich habe meinen Mann wieder gefunden.“

 

„Ihr habt.. ihn wieder gefunden…? Nun war ich es, der sie ungläubig ansah.

 „Wo habt Ihr ihn denn gefunden…? “, fragte ich etwas irritiert.

 

„ In meinem Herzen habe ich ihn wiedergefunden“, sagte sie.

 

Der Priester schwieg eine Weile, ehe er gestand:

Diese Frau hat mich tief beeindruckt. Sie ließ mich wieder an meine eigenen Worte glauben, mit denen ich sie vor Jahren getröstet hatte.

 

Ja, das schlichte Bekenntnis der treuen Witwe hat den tiefsten Eindruck in mir hinterlassen.

 

 

***

 

Wachen und Traum

 

Noch nehme ich

sie wahr,

die Boten des Frühlings

 

Noch trifft

das Zwitschern

der Vögel mein Ohr

 

Noch erfreut

sich das Auge

an zaghaft

sprießendem Grün

Noch atme ich

berauscht den Blütenduft

der ersten Frühlingsboten

 

Und träume

von der Glut des Sommers

von goldenen Früchten

im Herbst

 

Ich träume

von ewiger Ruhe

im Winterschlaf

 

***

 

Assoziationen

Auf der Suche nach der Zukunft

 

 

Monika warf einen Blick auf den Pressekatalog. „Keine Ladenhüter, nur Literatur, die dieses Jahr erschienen ist“, stand in großen Lettern auf der Titelseite. Interessiert mich nicht, dachte sie und warf den Katalog in den Müll. Literatur, die im nächsten Jahr schon veraltet ist? Eintagsfliegen. Gehören in die aktuellen Nachrichten. Sie drehte das Radio an und hörte gerade noch:

Kruzifixe in Klassenzimmern verletzen nach dem endgültigen Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte kein Grundrecht. Es lasse sich nicht beweisen, ob ein Kruzifix an der Wand einen Einfluss auf die Schüler habe, befanden die Richter am Freitag

Und wenn es einen Einfluss hätte, müsste der denn negativ sein?

Kruzifixe, erinnerte sie sich, die wurden doch schon mal aus den Klassenzimmern verbannt. Als sie 1933 eingeschult wurde, prägte man den Kindern ein: “Jetzt kommt ein Mann, der die Armen von der Straße holt, der ihnen Arbeit und Brot verschafft…Keiner soll Hunger leiden.“ Er war der neue Gott. Das Führer- Bild ersetzte in den Klassenzimmern von nun an das Kruzifix. „Im Kreuz ist Heil“. Daran glaubten unsere Vorfahren, jahrhundertelang. Dieses „Heil“ beanspruchte nun ein Anderer.

Auch Monika glaubte an ihn, als sie mit 6 Jahren im Geschichtsunterricht von diesem „gottähnlichen“ Führer erführ. Als sie dreizehn wurde, begann der Zweite Weltkrieg. Die Menschen hatten Hunger und kein Brot. Da ist der Glaube an den „neuen Gott“  brüchig geworden.

Und ein paar Jahre später, hörte sie wie die Nachbarn sagten: „Jetzt holen sie die Juden ab“.„Was machen sie mit den Juden?“ „Wenn wir mit den Juden fertig sind, kommt ihr dran.“ Monika erinnert sich an die Mitschülerin mit den blonden Zöpfen, die ihr hasserfüllt diesen Satz ins Gesicht schleuderte. Monika ahnte zu jener Zeit noch nicht, was damit gemeint war.

Der Hass galt den Katholiken, die das Kreuz verehrten.

„Das ist nicht recht, was sie mit den Juden machen! Warum greift der Führer nicht ein?“ fragte ihr Vater, der seine Arbeit bei einer englischen Firma verloren hatte und nun zu Büroarbeit im Fliegerhorst verpflichtet wurde. „Warum lässt der Führer das zu? Warum greift er nicht ein?“, fragte er den diensthabenden Oberst. Dieser meinte, das sei Kriegsbedingt. Der Führer sei durch die Kriegshandlungen so in Anspruch genommen…“

Warum lassen sich Menschen so täuschen? Monika ging zum Bücherschrank, schmökerte in dem alten Goetheband. Las wieder einmal „Wanderers Nachtlied“:

 

Der du von dem Himmel bist, 
Alles Leid und Schmerzen stillest, 
Den, der doppelt elend ist, 
Doppelt mit Erquickung füllest;... 

Und Ein Gleiches:

 

Über allen Gipfeln ist Ruh´ in allen Wipfeln spürest Du kaum einen Hauch. …“

 

 Die Balkontür stand offen, sie wollte die Stille unter freiem Himmel genießen. Aber der Nachbar hatte das Radio an, wollte die Nachrichten nicht verpassen.

 

Ein bei der libyschen Stadt Bengasi abgeschossenes Flugzeug hat offenbar nicht zum Arsenal von Machthaber Muammar el Gaddafi gehört. Es habe sich um eine Maschine der Aufständischen gehandelt, sagte ein Rebellenvertreter.

Dann der Bericht aus Fukushima.

 Monika träumte in der Nacht von Weltuntergang und abertausend Verletzten. Fühlte sich am Morgen gerädert. Wollte sich das Elend von der Seele schreiben.

 

 

Wir wissen zu viel

von der Welt

 

Wer stündlich

die Nachrichten hört

verliert seine Träume

diesen letzten Rest

von Himmel in uns

 

Wir drohen unter

der Last der Welt

zu zerbrechen

 

Einer versuchte

die Nachrichten

zu benoten

„sehr gut“ gab es nicht

„gut“ äußerst selten

manchmal „befriedigend“

aber die „schlechten“ Nachrichten

überdeckten alles

 

 

Wo sind die

Zwischentöne geblieben,

die sanften die leisen

die unsere Ohren streicheln

und wie Balsam

unsere Seele berühren

 

Wo die Stille,

erstickt im Gebrüll

von Hasstiraden

 

 

 

Wo das Licht

das in die Finsternis

leuchtet?

 

Einer sagte

ich will etwas tun

für eine bessere Welt

Wir müssen sie realisieren

unsere Träume,

sagte er.

 

 

Da ist Hoffnung

dachte sie

Hoffnung auf eine Zukunft.

 

 

 Diese Hoffnung nahm Monika in den neuen Tag. Sie öffnete die Fenster. Im Nachbargarten blühten die Magnolienbäume. 

 

 

****

 

 

Der alte Klosterplatz

 

Lesung am 29. Mai 2014 in Bernau im Schwarzwald

im Rahmen von Christel Steiers interkulturellem Projekt

 "connected Kunst verbindet“

 

 

Der alte Klosterplatz, eine Oase der Stille, nur durch einen gepflasterten Weg am Gewerbebach entlang vom geschäftigen Leben und Treiben der Stadt getrennt. Drei mächtige Kastanienbäume umsäumen den Platz zur Straße hin, auf die sich selten ein Fahrzeug verirrt. Ein paar Bänke, die zur Ruhe einladen. Der gotische Brunnen plätschert vor sich hin, als ob er das schon jahrhundertlang getan hätte. Das immer gleiche Geräusch, das eintönig die Zeiten überdauert. Dahinter das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen und die kleine Kirche.

 

Im Schatten der Kastanien sitzt die zarte kleine Frau, die vom Altenwohnstift gegenüber, die paar Schritte über die  Straße gerade noch schafft.

 

Vor der vertrauten Kulisse lässt sie ihr Leben Revue passieren. Während der Wind sanft durch ihre weiß gewordenen Haare streicht und eine Strähne in ihr Gesicht weht, fallen zögernd einzelne Blätter von den Bäumen. Blass gelb und transparent, die feine Maserung bloßlegend. Martha schaut auf ihre Hände und bemerkt, auch sie sind durchsichtig geworden. Durch die dünne Haut schimmert das Geflecht blauer Adern.

 

Ihr Blick streift das Kirchenportal gegenüber. Vor langen Jahren besuchte sie dort die Gottesdienste, die für die Schülerinnen der Mädchen - Oberrealschule abgehalten wurden. Und den Religionsunterricht. Eine kleine Gruppe traf sich regelmäßig in der Kapelle des alten Klosters. Diese Treffen fanden heimlich statt, denn offiziell waren sie in jenen Jahren des 2. Weltkrieges  nicht erlaubt.

 

Durch das Geäst der Bäume fällt das milde Licht der Abendsonne. Zweige und Blätter werfen ihre Schatten auf den Boden, die wie Scherenschnitte aussehen.

 

Plötzlich überkommt Martha dieses Heimweh nach ihrem Paul. In den letzten Tagen des Krieges ist er gefallen. Erinnerungen wachsen aus den dunklen Träumen. Die Vergangenheit wird mächtig. Die langen Jahre ohne ihren geliebten Paul. Sie hatten nicht viel von einander gehabt. Ein kurzes Glück und die Sehnsucht, die geblieben ist bis heute. Und die beiden Kinder.

 

Die Freude überkommt sie wie einstmals, als die Säuglinge weich und warm in ihrem Schoß lagen. Eins mit ihr. Dann das Heranwachsen. Die Bärbel, das fröhliche Mädchen, der kleine Paul, der seinem Vater so ähnlich sah.

Martha. erlebt das  noch einmal in ihren Gedanken. Das Glück. Den Schmerz. Die langsame Entfremdung der Kinder, ihr erwachsen werden. Jede Phase ihrer Entwicklung, jeder Neubeginn war auch ein Abschied von Nähe und Vertrautheit, ein sich entfernen aus der mütterlichen Geborgenheit. Das war aufregend  und schmerzlich zugleich.

 

Klein Paule hatte Schwierigkeiten ohne Vater aufzuwachsen. Zum Glück gab es den Onkel Peter. Ein verrücktes Haus. Ach, was hätte sie nur ohne ihn machen sollen? Diesen kauzigen, eingefleischten Junggesellen, der es so gut mit ihren Kindern verstand. Zudem sah er auch noch gut aus, hatte dunkles krauses Haar und braune Augen, die einem so verständnisvoll ansehen konnten. Er war sehr lässig gekleidet, hielt nicht allzu viel von der äußeren Aufmachung. Seine große Leidenschaft galt der Malerei und dem Kunstunterricht. Martha hätte sich keinen besseren Lehrer vorstellen können. Was hatten sie Spaß miteinander zu malen, zu dichten, sich gegenseitig zu entdecken. Regelmäßig an den Wochenenden tauchte Onkel Peter auf. Man konnte alle großen und kleinen Sorgen mit ihm besprechen und fast immer wusste er Rat. Für Paul-chen wollte er eine Privat-Kunstschule gründen, wie er eines Tages scherzhaft verkündete. Diese Idee wurde mit so viel Begeisterung aufgenommen, dass auch Martha und Bärbel sich entschlossen den Malunterricht mitzumachen. Wenn sie mal keine Lust zum Malen hatten, führte sie Peter durch eine der zahlreichen Galerien und weckte somit ihr Verständnis für die Kunst. Martha erinnert sich noch heute daran, wie plötzlich eine Tür für sie aufging, als Peter sagte:

 

„Weißt du, das Wesen des künstlerischen Gestaltens ist spontaner Ausdruck menschlichen Erlebens. Der Betrachter  erfährt die gleichen Gefühle, die den Künstler zum Schaffen des Bildes oder der Dichtung zwingen. Die Kunst baut Brücken von Mensch zu Mensch.“

 

Während er das sagte, drückte er sie sanft an sich.

 

„Eine Schule des gegenseitigen Verstehens also“, erwiderte sie lächelnd.

 

Ja, es war mehr als Dankbarkeit, was sie mit dem Bruder ihres verstorbenen Mannes verband.

 

Im Nachhinein wird ihr das erst richtig klar. Durch seine Bilder wurde sie in die Art und Weise seines Erlebens unwiderstehlich hineingezogen. Nicht die leidenschaftliche Liebe, die sie für ihren Paul empfunden hatte, überkam sie,

 

 „Aber es ist ein großes und seltenes Glück einen anderen Menschen zu erkennen“,

 

denkt sie, und nach einer Weile fügt sie in ihren Gedanken hinzu: „Es ist fast unmöglich, einen Menschen nicht zu lieben, den man versteht.“ 

Aber sie weiß auch, dass ein Menschenleben meist viel zu kurz ist, um den Anderen wirklich zu verstehen.

 

Im Gesicht der Greisin spiegelt sich der sanfte Glanz der herbstlichen Sonne. Das Leuchten in ihren Augen schwindet nicht mit der hereinbrechenden Dämmerung... Es wird nur für  die Vorübergehenden unsichtbar.

 

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Link zur Besprechung meiner Lesung im Café Mozart am 10. Mai: "Louisiana, das Straßenmädchen

 

Link zur Besprechung der Geschichte "Der alte Klosterplatz" am 29. Mai im Rahmen des interkulturellen Projekts "Connected" in  Bernau.